Montag, 29. Juni 2009

Die Vorstellung der Zukunft mit Cyborgs - Utopie?

Wie wir nun durch die Lektüre des Blogs erfahren haben, sind "Cyborgs" überaus real. Seien es jetzt künstliche Wesen- "Abkömmliche der Menschen"- oder nur kybernetische Körperteile.

Doch wie sieht die Zukunft aus? Was wird es noch geben? Was wird Realität, und was bleibt Science Fiction? In diesem Post werfe ich einen Blick in die Zukunft, und schaue, wie die Welt von morgen aus der Sicht von heute ausschauen kann [Anm: Das ist jetzt eine rein subjektive Sicht/ Version des Autors]

Im Jahr 2109 sind Maschinenwesen - Cyborgs und Robotor- mittlerweile zum Alltag geworden. Sie dienen dem Menschen, helfen und unterstützen ihm bei seiner Arbeit, und werden für niedere Dienste benützt. So arbeiten manche Roboter als Straßenfeger und Müllmänner, wieder andere stehen im Öffentlichen Verkehrsdienst und sind Taxifahrer oder Busfahrer(Siehe "Tatal Recall" mit Arnold Schwarzenegger). Sie sind immer korrekt, und nie betrunken. Sie erledigen den Dienst und sind nie schlecht aufgelegt.
Was vielleicht ein Nachteil ist: Sie sind überkorrekt und die menschliche Seite fehlt irgendwie, d.h wenn es heißt der Bus fährt um 17:15 los, dann fährt er um Punkt 17:15 los, egal, ob noch Leute einsteigen wollen oder nicht.
Müllroboter oder Putzroboter machen zwar alles sauber, machen jedoch keinen Unterschied zwischen richtigem Müll und Dingen mit sentimentalem oder bedeutendem Wert, wenn diese herumliegen: Sie werfen alles weg.
Manche Roboter werden soagr zum Kinderhüten abgestellt (Siehe Philip K. Dick´s Kurzgeschichte "The Nanny")

Kriege sind leider noch immer da, aber zumindest reiche Länder wie die USA oder China verwenden statt menschlichen Soldaten Roboter, die in den Krieg ziehen.(Vergleichbar mit Dick´s "Second Variety") Sie sind darauf programmiert, keien Zivilisten zu töten, aber warum programmiert man sie nicht gleich darauf, überhaupt niemanden zu töten und nur Betäubungswaffen zu benutzen?

Jetzt tun sich natürlich einige Fragen auf:
1.) Was tun dann die Menschen?
-Die Menschen sind von einfache, niederen Diensten befreit, und können bessere Jobs ausüben. Dadurch, dass Roboter nicht bezahlt werden müssen, bekommen auch die Menschen mehr Geld. Und sie haben mehr Freizeit. Aktivitäten wie Kochen wird immer noch von menschen ausgeführt, da Roboter nur Fließbandspeisen, die nach "Fertiggerichten" schmecken, zubereiten können.

2.) Welche Jobs fürhen Menschen aus?
- Wie gesagt, höhere, bessere. Führungspositionen werden von Menschen besetzt, auch in der Forschung und Politik sind es Menschen.

3.) Wer überwacht die Roboter?
- Menschen und verschiedenene Instituionen überwachen die Aktivitäten der Roboter rund um die Uhr, damit sich kein Fehler einschleicht. Natürlich kann man nun sagen: "Quis custodiet ipsos custodes?", und auch dass Menschen Fehler machen, daher gibt es nebenbei noch ein automatischen Sicherheitssystem, welches jede Systemstörung meldet.

Ist diese Zukunftsvision nun realistisch oder utopische Science Fiction? Das bleibt Ihnen, werter Leser, überlassen. Und wer weiß... vl wird es ja eines Tages soweit kommen.

Gedankliche Anleihen:
PKD: The Nanny
PKD: Second Variety
Film: Total Recall (USA, 1989; R: Paul Verhoven)
Film: I, Robot (USA, 2004, R: Alex Proyas)

Freitag, 26. Juni 2009

Darstellung der Cyborgs in Philipp K. Dicks Buch „Blade Runner“

Im Rahmen unserer Blogeinträge habe ich mich entschieden, mich mit der Cyborgdarstellung im Buch „Blade Runner“ zu beschäftigen. Zuerst ist vielleicht in diesem Zusammenhang erwähnenswert, dass es sehr schwer auszumachen ist, wann es sich um einen Cyborg oder um einen Menschen handelt. Selbst Rick Deckard, selbst ein erfahrener Prämienjäger tut sich nicht leicht, Androiden als diese zu erkennen, da jene bereits viel zu menschliche Züge angenommen haben. Beispielsweise sein Treffen auf Rachael zeigt, wie unsicher er sich trotz seines Voigt-Kampff-Tests ist: „Logischerweise habe ich in diesem Fall die weiteren Tests zu unterlassen - was ich hiermit tue. Wenn der Test einmal versagt hat, ist es sinnlos, weiterzumachen.“(S.65). Die neuen Androiden, Nexus-6 genannt, haben bereits so viele menschliche Züge angenommen, dass es im Grunde fast unmöglich ist, sie als Cyborgs zu identifizieren: „Sie kam näher, stellte sich neben ihn, schlang ihre Arme um ihn und preßte sich für einen Augenblick an ihn.(…)Und dann, als sie das Pfirsichstück aß, begann sie plötzlich zu weinen.“ (S.167). Der Prämienjäger Rick befindet sich zunehmend in einem Konflikt mit sich selbst, da er zum einen nicht mehr auszumachen vermag, wem er nun trauen könne und zum anderen den Androiden gegenüber Gefühle entwickelt: „Ich beginne allmählich, Sympathien für die Androiden zu hegen - stell dir nur vor, was das bedeutet!“ (S.193). Luba Luft ist zudem ein gutes Beispiel für einen sehr menschlichen Androiden. Als Opernsängerin tätig ist es ihre berufliche Aufgabe Emotionen zu transportieren, da Liebe, Leidenschaft, also starke Gefühle im Allgemeinen, durch die Oper auf das Publikum wirken sollen. Keiner hat aber anscheinend bemerkt, dass diese Emotionen offensichtlich nicht vorhanden sind, da sie ja wie sich später rausstellt auch ein Cyborg ist. Man stellt sich also als Leser die Frage, wer in diesem Buch eigentlich noch ein realer Mensch ist und wer nicht. Selbst bei Rick, dem Protagonisten, kann man sich nicht hundertprozentig sicher sein, da weder Belege dafür noch dagegen geliefert werden. Philipp K. Dick lässt diese Frage vermutlich bewusst offen, um der Thematik Cyborg - Mensch noch mehr Dimension zu verleihen. Die Angst, die der Mensch im Zusammenhang mit Androiden verspürt, kommt bei Rick des Öfteren zu Tage: „Phil Resch sagte ganz ruhig: ‚Ihnen ist doch wohl klar, wie es sich auswirken müßte, wenn wir Androiden in den Bereich unserer gefühlsmäßigen Identifizierung mit einbeziehen würden, wie wir das mit Tieren tun.’ ‚Wir wären schutzlos’ ‚Absolut. Diese Nexus-6-Typen würden uns glatt plattwalzen. Sie und ich und alle anderen Prämienjäger – wir stehen zwischen Nexus-6 und der Menschheit, eine Barriere, die beide trennt’.“ (.S.159-160). Man stellt sich aber nun als Leser die Frage, ob es denn wirklich soweit kommen würde, da die Cyborgs in „Blade Runner“ als überwiegend friedlich gekennzeichnet werden. Im Gegensatz dazu nehmen eher die Prämienjäger unmenschliche Züge an, indem sie eigentlich ohne jegliches Mitgefühl, sondern eher mit Stolz diese Androiden zerstören. Wer ist am Ende nun Cyborg und wer Mensch?

Quelle:
Dick, P.K (1968). Blade Runner. 6. Auflage. München: Wilhelm Heyne Verlag.

Samstag, 13. Juni 2009

Terminator: Die Erlösung

Ich war neulich im Kino und hab mir die Vorstellung "Terminator: Die Erlösung" angeschaut.
Ich war ganz erfreut als ich feststellen durfte, dass der Film ziemlich gut zu dem Thema "Cyborg" passt, welches wir auf dieser Webseite behandeln.

Das Geschehen des Films spielt sich größtenteils im Jahr 2018 ab. Auf der Erde herrscht Krieg zwischen den Menschen und den Maschinen. Diese Maschinen werden von dem Computersystem Skynet kontrolliert. Die neuste Erschaffung dieses Computersystems, die den Maschinen zum Sieg verhelfen soll ist unser Cyborg.
Bei dem Cyborg handelt es sich um Marcus Wright. Dieser war im Jahre 2003 noch ein Mensch und des Mordes angeklagt. Vor dem Vollzug seiner Hinrichtung spendete er seine Organe der Skynet Forschung. Im Jahre 2018 scheint Marcus jedoch wieder zum Leben erweckt zu sein und steigt aus einer Grube. Seine letzte Erinnerungen sind die seiner Hinrichtung. Bei der Begegnung mit dem Führer des menschlichen Widerstandes, John Connor, lernt er, dass er kein Mensch mehr ist, sondern eine von Skynet geschaffene Mensch - Maschine mit echtem Herzen, echtem Gehirn, einem menschlichen Äußeren, aber maschinellem Inneren. Was sonst keiner weiß und man erst später im Film lernt, ist, dass in seinem Hinterkopf ein Chip eingesetzt wurde, durch welches alle Informationen, die der Cyborg empfängt, an Skynet weitergeleitet werden. Somit wird Marcus unbewusst als Spion tätig und führt die Menschen direkt zu Skynet. Sobald dem Cyborg jedoch bewusst wird, was er getan hat, siegt der Mensch in ihm und er verhilft seinen menschlichen Freunden zum Sieg über Skynet.
Im Gegensatz also zu anderen bisheringen Terminatoren ( in vorrigen Filmen ), die ganz Maschine und nur mit menschlicher Haut bedeckt waren, hat dieser Terminator Gefühle und glaubt auch die ganze Zeit fest an seine menschliche Seite. Nicht nur, dass dieser Terminator Gefühle für seine Mitmenschen hegen kann, auch seine Mitmenschen bauen Gefühle zu ihm auf und akzeptieren ihn als Menschen. Am Ende des Filmes spendet Marcus John Connor, welcher im Sterben liegt, sogar sein Herz, um diese zweite Chance zu nutzen und das was er im früheren Leben falsch gemacht hat, wieder gut zu machen. Auf diese Art und Weise stirbt Marcus als Mensch und nicht als Maschine.


Wie in Phillip K. Dicks Roman " Do Androids dream of electric sheep " ( Buchvorlage zum Film "Blade Runner" ), muss auch hier die Menschlichkeit überprüft werden ( siehe Blogeintrag "Können Cyborgs eine Seele haben" ) .
Bei Phillip K. Dick jedoch, bleiben die Mensch - Maschinen gefühlskalt. Menschliche Erinnerungen können diese dennoch haben, wenn diese ihnen eingepflanzt wurden. Ein Android, wie bei Phillip K. Dick, darf aber nicht mit einem Cyborg, wie in "Terminator: Die Erlösung", verwechselt werden. Denn Androiden sind nur Roboter, die Menschen zum Verwechseln ähnlich sehn, im Gegensatz zu Cyborgs die zusätzlich auch menschlich handeln und nur in ihrer Leistungsfährigkeit verbessert werden.
Interessanter Weise, gab der Regiesseur von "Terminator: die Erlösung", Joseph „McG” McGinty Nichol, seinem Produktionsteam, zur Einstimmung der futuristischen Atmosphäre, sogar die Aufgabe, Phillip K. Dicks Roman "Do Androids dream of electric sheep" zu lesen.



Quellen:

"Terminator: Die Erlösung" ( 2009, Regie: Joseph „McG” McGinty Nichol )
http://derstandard.at/fs/1242317368010/Terminator--Die-Erloesung--der-Reiz-geht-im-Kriegsgetuemmel-verloren

Montag, 8. Juni 2009

Cyborg- Erweiterung des Organismus und irgendetwas darüber hinaus-

Ein Cyborg ist nach Definition (siehe unten) also ein Lebewesen, ein biologischer Organismus, bei dem einige Organe oder Gliedmaßen durch Elektronische ersetzt wurden. Die Technik ahmt die Natur entweder nach (z.B. Prothesen, nach einem Unfall) oder soll sie sogar verbessern (z.B. Herzschrittmacher). Diese Verbesserung könnte man als add-on des menschlichen Körpers betrachten. Ohne diese Erweiterung könnte das Subjekt auch bestehe, aber eben vielleicht nicht so gut und nicht so lange. Der Mensch strebt eben nach Prfektion seiner selbst. Es gibt somit recht viele Cyborgs unter uns und das nicht erst seit dem 20. Jahrhundert, sondern bereits lange vor dem Beginn des technischen Zeitalter. Technische, wenn auch nicht unbedingt elektronische, Erweiterungen des Körpers gibt es schon sehr lange (z.B. Prothesen). 
Die Kontrolle gibt es jeweils nur auf einer Seite: auf der des Subjekts oder auf der des Objekts. Die elektrischen Ströme, die über die Nerven weitergeleitet werden, können heute auch Prothesen fast jeglicher Form steuern. Auf der anderen Seite werden künstliche Organe und Organ-Erweiterungen, wie die biologischen, nicht bewusst vom Menschen dirigiert; sie mimen das vegetative Nervensystem. Ihre Kontrolle ist vorprogrammiert und bis zur nächsten Überprüfung von Arzt und Techniker sich selbst überlassen. Der Mensch ist hier gänzlich abhängig von der eigenen Elektronik. 
Durch die technische Präparation seines Körpers hofft der Mensch, der Evolution ein Schnippchen schlagen zu können. Er ist perfekter als die Natur. Die biologische Evolution wird zur technischen. 
Die eigentliche Perfektion des Menschen kann jedoch noch erreicht werden, da Technik vom Menschen gemacht ist und dieser eben als Teil der Natur immer fehlerhaft ist. 
Doch wie weit reicht diese "Erweiterung" Technik - Mensch, um ihn einen Cyborg nennen zu können? Viele Produkte tragen bereits den Namen Cyborg (z.B. eine Computer-Maus) die sich dank ihrer Form und Beschaffenheit so sehr an den Menschen anpassen, dass sie quasi mit ihm eins werden. Demnach könnte bereits derjenige Cyborg genant werden, der eine Fernbedienung in der Hand hält. 
Ist denn nicht jeder von uns ein temporärer Cyborg? Denn wir sind abhängig. Abhängig von jeglicher Technik in unserer Umwelt, die uns hilft das zu kontrollieren, was uns schon längst kontrolliert. 

Quellen: - 06.06.09: http://www.novo-magazin.de/47/novo4740.htm
  - 08.06.09: http://www.dooyoo.de/mouse-trackball/saitek-cyborg-mouse/1152481/


Samstag, 6. Juni 2009

Können Cyborgs eine Seele haben?

Können Cyborgs eine Seele haben?

Eine Grundlegende Frage, die sich bei Blade Runner, bzw dessen Lektüre „Do Androids dream of electronic sheeps“ stellt, ist, ob Cyborgs/ Roboter/ Androiden etc Gefühle, bzw überhaupt eine Seele besitzen.
Dies ist insofern problematisch, als dass diese Wesen „künstlich“ hergestellt wurden. Hierbei stellt sich die Frage, ob diese künstlichen, mechanischen Wesen so etwas wie ein Bewusstsein entwickeln können. In den Filmen „I, Robot“, „Ghost in the shell“, der „Matrix“-Reihe und der „Terminator“- Reihe ist dies möglich. Ein Computerprogramm entwickelt sein eigenes Bewusstsein, und zettelt einen Krieg mit der Menschheit an.
In „I, Robot“, der Verfilmung der Theorien des Roboter-Philosophen Isaac Asimov, entwickelt sich die K.I. VIKI weiter, und terrorisiert die Menschen, hält sich dabei aber dennoch an die 3(/4) Gesetze der Robotik, welche von Asimov aufgestellt wurden, da sie die Menschheit nur vor sich selbst beschützt:

1. Ein Roboter darf keinen Menschen verletzen oder durch Untätigkeit zu Schaden kommen lassen.
2. Ein Roboter muss den Befehlen eines Menschen gehorchen, es sei denn, solche Befehle stehen im Widerspruch zum ersten Gesetz.
3. Ein Roboter muss seine eigene Existenz schützen, solange dieser Schutz nicht dem Ersten oder Zweiten Gesetz widerspricht

Wegen einiger Missinterpretationen wurde schließlich noch ein „Nulltes“ Gesetz hinzugefügt, welches allen anderen überhaben ist:

0. Ein Roboter darf der Menschheit keinen Schaden zufügen oder durch seine Untätigkeit gestatten, dass die Menschheit zu Schaden kommt.

Die Gemeinschaft der Menschheit steht im Vordergrund und ist wichtiger als das Individuum.

Die Hauptfrage ist ja: Kann es soweit kommen, dass Roboter- künstliche Wesen- sich so weit entwickeln können („mutieren“), dass sie selbstständig etwas wie eine Seele bekommen können?

Hier ein Kommentar von Prof. Dr. Holk Cruse, Professor für biologische Kybernetik, vom 4.6. 2008:
http://www.hnf.de/Veranstaltungen/Archiv_Vortragsreihen/Faszination_Leben/Roboter.asp

Hier das Buch von Bernhard Irrgang, „Posthumanes Menschsein?“:
http://books.google.at/books?id=rPeLiy_7NR4C&pg=PA71&lpg=PA71&dq=roboter+die+emotionen+empfinden&source=bl&ots=bVUtg_DWyB&sig=V8_kps

Die Diskussionen, ob Roboter fähig sind, Gefühle zu entwickeln, sind in vollem Gange, was erstens zeigt, dass Thema brandheiß und aktuell ist, und nicht nur der Science Fiction angehört, und zweitens, dass auch die Wissenschaftler nicht wissen, wie weit Künstliche Intelligenz dazu in der Lage ist.

Ich persönlich glaube, dass es möglich ist, dass künstliche Intelligenz irgendwann einmal Gefühle entwickeln können. Wie es aber mit der Seele ausschaut, ist noch relativ ungewiss, da selbst wir Menschen nicht genau wissen, WAS die Seele ist/ wo sie sich befindet. Es ist nicht einmal ganz sicher, ob Tiere, die ja zweifelsfrei lebende Wesen sind, eine besitzen.

Quellen:

• http://www.hnf.de/Veranstaltungen/Archiv_Vortragsreihen/Faszination_Leben/Roboter.asp
• http://books.google.at/books?id=rPeLiy_7NR4C&pg=PA71&lpg=PA71&dq=roboter+die+emotionen+empfinden&source=bl&ots=bVUtg_DWyB&sig=V8_kps
• http://de.wikipedia.org/wiki/Isaac_Asimov

Freitag, 5. Juni 2009

Ferngesteuerte Cyborg - Käfer


In der Biotechnik wurde eine Methode gefunden, den Flug eines Käfers zu kontrollieren. Wissenschaftler der University of California, Berkeley, haben Elektroden in Hirschhornkäfer implantiert, da diese genügend Fläche für sie aufbringen und das zusätzliche Gewicht tragen können. Durch ein Modul, bestehend aus Funkempfänger und Batterie, welches am Rücken befestigt ist, können Funksignale an Elektroden in den Sehlappen des Gehirns und den Flügelmuskeln weitergeleitet werden. Drahtlos steuerbar ist das Tier durch ein Laptop, welches Impulse aussendet. Durch diese Impulse kann die Flugrichtung, wie auch das Abheben und das Landen des Insektes, bestimmt werden.
Das Projekt wird von der Militärsforschungsbehörde DARPA gefördert, da solche Cyborg - Käfer nützlich werden könnten für militärische Zwecke, wie zum Beispiel für Überwachungs- und Rettungseinsätze.
Anstatt eigene kleine Fluggeräte zu bauen, nutzen Wissenschaftler nun also die guten Flugkünste von Käfern.
Bei Rettungsmaßnahmen wäre ein Käfer, aufgrund seiner Größe, sogar fähig, eine kleine Kamera und einen Wärmesensor zu tragen.
Vorteilhaft an dem Einsatz eines solchen Käfers ist auch, dass es an Orte gelangt, an denen sonst nur wenige Lebewesen gelangen können.
Noch dazu reichen bei dem Käfer wenige Befehle aus, um es zu steuern.
Es reicht ein Impuls und der Käfer übernimmt von da an alles Weitere. Dadurch kontrolliert der Käfer seine Flügelstellung weiterhin selber und es wird an Strom gespart.
Damals wurde das Projekt an Motten getestet, diese konnten allerdings nicht die nötige Größe für die zusätzliche Last auf ihrem Körper aufbringen und waren dementsprechend auf deutlich mehr Impulse angewiesen, welches die Lebensdauer des Implantates um einiges verringerte.

Jetzt arbeiten die Forscher nur noch daran, die Energie nicht von den Batterien abzuzapfen, sondern natürliche Sensoren, z.B Bewegungssensoren, zu nutzen.

Michel Marhabiz und seine Kollegen von Berkeley haben bereits im Puppenstadium die Käfer mit elektronischen Bauteilen augestattet, damit das Mikrosystem während ihrer Entwicklung in die Körper integriert würde. Dies blieb bislang ohne Erflog, man arbeitet jedoch weiterhin daran.




Quellen:

http://www.heise.de/tr/Ferngesteuerte-Kaefer-fuer-die-US-Armee--/artikel/126822

http://www.n-tv.de/wissen/Cyborg-Kaefer-article51327.html

http://www.heise.de/tp/blogs/3/126608

Samstag, 23. Mai 2009

„Wir leben im Übergang von einer organischen Industriegesellschaft in ein polymorphes Informationssystem- war bisher alles Arbeit, wird nun alles Spiel, ein tödliches Spiel.“

Donna Haraway


Im Zusammenhang mit meinen Recherchen zum Thema Cyborg bin ich auf Cyborg-Feminismus gestoßen, ein Begriff der durch Donna Haraway geprägt wurde. In ihrem Cyborg Manifest, das bereits in den 80er Jahren veröffentlicht, wurde beschäftigt sie sich mit dem Diskurs der Neuen Medien im sozialen und philosophischen Sinne und setzt sich auf analytische Weise mit der Hybridisierung von Mensch und Maschine, von der Welt des Organismus zur Maschinenwelt auseinander. Dabei will sie die Verwischung der Grenzen von Mensch/Tier, Organismus/Maschine und Physikalischem/Nichtphysikalischem aufzeigen. Haraway bezeichnet die moderne Maschinerie als respektlosen, göttlichen Emporkömmling, der die Allgegenwart des göttlichen Vaters nachäfft. Cyborgs (für Haraway Hybride aus Maschine und Organismus) sind ihrer Meinung nach überzeugte Anhänger von Ironie, Intimität und Perversität, zudem oppositionell, utopisch und ohne jede Unschuld. Es kommt außerdem zu einer neuen Definition von Natur und Kultur, da Cyborgs eine technologische Polis bestimmen, „die zum großen Teil auf einer Revolution der sozialen Beziehungen im Haushalt beruht“. In ihrem Manifest gibt sie zudem einen Blick auf die bestehenden Herrschaftsverhältnisse und kritisiert in diesem Zusammenhang die „Textualisierung“ von allem und jedem durch postmoderne Theorien, die dabei keine Rücksicht auf soziale Beziehungen und Verhältnisse nimmt. Haraway will weiterhin auf eine Herrschaft der Informatik aufmerksam machen, da ihrer Meinung nach das „Cyborguniversum dem Planeten ein endgültiges Koordinatensystem der Kontrolle“ aufzwingen könnte. Aus ihrem feministischen Standpunkt heraus heißt das für sie die restlose Aneignung der Körper der Frauen in einer männlichen Orgie des Krieges. Dennoch bietet der Cyborg für sie auch die Chance, sich und die Beziehung zu Mensch, Tier und Maschine neu zu definieren. Man soll Verantwortung für die bestehenden sozialen Beziehungen übernehmen, die sich durch die Technologieverhältnisse strukturiert haben. Haraway zeigt weiterhin auf, dass es zu Mensch/Maschine Synthesen kommt, die eine eigene, vollkommen neue Identität bilden. Außerdem wirft sie einen Blick auf die realen Verhältnisse , selbst wenn dies als ein schwieriges Unterfangen zu vermerken ist, da die Grenzen immer mehr verschwimmen. Die Technokultur nimmt sie also als bestehende Realität an. Durch die Einbindung des Menschen in die Maschinerie verändert sich zudem ihrer Meinung nach nicht nur die Welt der Wahrnehmung, sondern auch die Welt der Empfindungen. Haraway spricht der Cyborgisierung aber auch Chancen der Emanzipation zu, da Cyborgs in keine Kategorie einzuordnen sind. Im Grunde sind sie weder männlich noch weiblich, somit kann man in Bezug auf den Menschen den Diskurs eröffnen, dass es kein streng weibliches und männliches Verhalten gebe. Geschlechtrollen sind für Haraway schlichtweg konstruiert. Somit kann man abschließend sagen, dass durch Cyborgs die „Reformulierung von Körper und Selbst in Begriffen der Informatik“ auch neue Chancen der Kontrolle und Verwertung eröffnet.

„Jedes beliebige Objekt und jede Person kann auf angemessene Weise unter der Perspektive von Zerlegung und Rekombination betrachtet werden, keine ‚natürlichen‘ Architekturen beschränken die mögliche Gestaltung des Systems“

http://www.hermeneia.ch/cyborgmanifesto.pdf
http://ezines.onb.ac.at:8080/ejournal/pub/ejour-97-II/forum/harbook.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Cyborgs